Krimi-Tipp
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Selbstverständlich spielt dieses Buch mit Klischees. Mit dem derbsten, das Hamburg zu bieten hat: Tod am Kai heißt der von Volker Albers edierte Band mit Hamburger Hafen-Krimis, der so gekonnt mit nächtlicher Dock-Kulisse spielt, dass es fast schon wieder schön ist. Und warum eigentlich soll man nicht mal Phantasien vom Schmuggel im Teppichspeicher, vom heimlich versenkten Kleinkriminellen oder vom mundraubartigen Nebenbei-Diebstahl einer Stadtstreicherin stattgeben? Oder die überraschende Wendung in der Geschichte vom Barkassenfahrer genießen, der sich als Mörder fühlt und, als er den Irrtum erkennt, selbst – von der Leiche! – über Bord gestoßen wird? Lakonisch erzählt, virtuos pointiert und zu goutieren zum Jasmin-Tee oder sonstwie zarter Kost. PS

Volker Albers (Hg.): Tod am Kai. Reinbek 2003; 256 S., 7,90 Euro