Nicht mehr nur Kosmetik

Heute soll es erste Gespräche zum Erhalt von Beiersdorf in Hamburg und den Kauf durch Tchibo geben

Hamburg rtr ■ Das Konsortium um den Hamburger Kaffee- und Handelskonzern Tchibo will nach Angaben aus Finanzkreisen heute erste Gespräche mit der Allianz über den Verkauf ihres Anteils an dem Kosmetikunternehmen Beiersdorf aufnehmen.

„Das Konsortium steht und tritt jetzt in Verhandlungen mit der Allianz“, hieß es gestern. Es besteht aus der Tchibo-Holding, dem Tchibo-Miteigner Joachim Herz, der staatlichen HSH-Nordbank sowie Beiersdorf selbst und wolle die knapp 44 Prozent an Beiersdorf von der Allianz erwerben. Dazu soll bereits ein schriftliches Gesprächsangebot bestehen, in dem die Vorstellungen zur Übernahme des Aktienpakets grob umrissen seien, hieß es. Die Tchibo-Holding ist bereits mit knapp 31 Prozent an Beiersdorf beteiligt.

Große Unbekannte ist der amerikanische Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G), der jüngst sein grundsätzliches Interesse an Beiersdorf bekräftigt hatte. In Finanzkreisen wird damit gerechnet, dass P&G noch in dieser Woche an die Allianz herantritt. Damit wäre der seit Monaten schwelende Bieterwettbewerb eröffnet.

In Hamburg wird befürchtet, P&G könne Beiersdorf zerschlagen wollen, um eine Übernahme zu finanzieren. In Hamburg beschäftigt der Nivea-Hersteller 4.800 Mitarbeiter in den Bereichen Verwaltung, Forschung und Entwicklung. Das sind die Bereiche, die bei einer Zerschlagung wohl wegfallen würden.