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Archiv-Artikel

Kahlschlag am Wall

betr.: „Die Straße wird wieder breit“, taz bremen vom 11./12.10.2003

Mal wieder 40-50 Millionen und mehr (für Unvorhergesehenes und Besonderes), diesmal nicht für die Erweiterung der Stadthalle, sondern für den genauso überdimensionierten und unnötigen Umbau der Rampen zur Stephanibrücke für eine zusätzliche Verbindung in die geplante“ Überseestadt“ – auch hier „finanziert“ aus den Einsparungen bei den sozialen und kulturellen Einrichtungen und den Schulen. Das heißt, diese aufgeblasenen und extrem kostspieligen „Zukunftsinvestitionen“ bezahlen die Bürger heute und morgen mit unzumutbaren Einschränkungen ihrer Lebens- und Wohnqualität.

Aber auch hier wäre – wie bei der Stadthalle – mit wesentlich weniger Aufwand eine angemessen dimensionierte Ausführung möglich: Statt des aufwändigen Umbaus der Brückenrampen mit entsprechenden Belastungen der Anwohner kann die vorhandene Fuß- und Radweg-Unterführung mit geringfügigen Änderungen auch für die Straßenbahn nutzbar gemacht werden. Der Zweck einer direkten Anbindung der Überseestadt an die Innenstadt wäre erfüllt, ohne Kahlschlag der Wallbegrünung und Entwertung des angrenzenden Wohngebietes. Aber in Bremen herrscht die Koalition der Känguruhs: „große Sprünge mit leerem Beutel!“

M. Osthaus, Bremen