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Archiv-Artikel

zwei englische zeitungen über schröders zukunft

Zur Abstimmung über die Reformvorhaben der Bundesregierung schreibt die konservative Times: Wenn die Regierung die Abstimmung überlebt, muss sie das Gesetz noch durch den Bundesrat bringen. Der einzige Lichtblick für den Kanzler ist die strategische Neuausrichtung der Christdemokraten unter ihrer Parteichefin Angela Merkel. Sozialdemokratische Strategen glauben, dass sie die Mitte des politischen Spektrums in Deutschland gerade freigegeben hat. Das mag dazu führen, dass Schröder die Bundestagswahl 2006 wieder gewinnen könnte. Doch zuerst einmal muss er seine eigene, zunehmend meuternde Partei überzeugen und kontrollieren.

Der linksliberale Guardian meint: Schröders politische Zukunft und die seiner Mitte-links-Regierung hängt am seidenen Faden. Wenn Schröder am Freitag verliert und zum Rücktritt gezwungen ist, könnte die SPD in einer Großen Koalition mit der CDU weiterregieren. Nach diesem Szenario würde Wirtschaftsminister Wolfgang Clement Kanzler und der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz möglicherweise sein Stellvertreter. Obwohl Schröders SPD mit der britischen Labour-Partei vieles gemein hat, scheint dem deutschen Parteichef die Blair’sche Fähigkeit zum Gewinnen von Wahlen in letzter Zeit abhanden gekommen zu sein.