Binnenschiffers Abc

Erweitere deinen Wortschatz mit der Binnenschifffahrt. Heute: Die Geschiebezugabe

Das große Begradigen im Jahrhundert nach Tulla: Der Versailler Vertrag lässt Frankreich gleich einen Kanal anstelle des Rheins anlegen, den Großen Kanal des Elsass. Staustufen entstehen zur Energiegewinnung. Hinter den Wehren entsteht Bodenerosion, der Fluss verliert sein Geröll, er wäscht sich aus, rutscht tiefer, lässt das Grundwasser sinken, die Felder verdursten. Der Landmann revoltiert. Das nächste Wehr muss gebaut werden.

Das Problem wird immer ein Stück weiter verschoben. Oben verschlammt’s, unten fehlt’s. Iffezheim ist das derzeit letzte Wehr, die letzte Schleuse, die zehnte hinter Basel. Das ist das deutsch-französische Grenzwasser: gestaut, gebläht, zehn Meter hochgestemmt über das Urgelände.

Die Pläne für die nächste und elfte Schleuse liegen in der Schublade. Man hat nun aber Abwarten verabredet. Das Konzept heißt: Geschiebezugabe! Das Geschiebe, das der Fluss wegträgt, das zur Erosion führt, wird einfach wieder aufgefüllt, hinzugegeben. Sie baggern oben Kies aus. Und damit verklappen sie dann unten dem Fluss regelmäßig sein neues Bett. PS