: Erhebliches Risikopotenzial
Hamburg fordert im Bundesrat Null-Promille-Grenze für Kapitäne
Wie bereits angekündigt hat Hamburg im Bundesrat die Einführung einer Null-Promille-Grenze für Schiffskapitäne gefordert. Die Initiative zielt auf ein Alkoholverbot in deutschen Gewässern ab, soll aber auch eine internationale Regelung anregen. Derzeit gilt für Binnenschiffer eine 0,5-, für Seekapitäne eine 0,8-Promillegrenze.
Umweltsenator Michael Freytag (CDU) wies erneut auf die „erheblichen“ Risiken hin: „Alkoholbedingte Fehler am Steuer von Schiffen gefährden Menschenleben, können zu Umweltkatastrophen führen und darüber hinaus zu gravierenden wirtschaftlichen Schäden.“ Wichtig sei auch, künftig rascher Fahrverbote aussprechen zu können. Unterstützt wird die an den Verkehrsausschuss verwiesene Vorlage von Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Rohwer (SPD).
Hintergrund der Forderung ist die Havarie der mit Schwefelsäure beladenen „Ena 2“ vor rund drei Monaten, in deren Folge elf Menschen verletzt wurden und es zu einem Fischsterben im Hamburger Hafen gekommen war. Der Kapitän der „Ena 2“ hatte zum Unfallzeitpunkt einen Blutalkoholwert von 2,1 Promille. Auch am vergangenen Donnerstag war nahe Lüneburg der Kapitän eines Ausflugsschiffes mit 1,12 Promille aus dem Verkehr gezogen worden.
Derweil teilte die Norddeutsche Affinerie AG, Eignerin der havarierten „Ena 2“, mit, dass deren Schwesterschiff „Ena 1“ mit neuen Sicherungssystemen wird. aldi