: Kickt die Kugel
Das Grips Theater sagt „Der Ball ist rund“ und denkt dabei auch an die Globalisierung. Natürlich mit Musik. Für Menschen ab 10 Jahre
Ja. Dem Fußball hierzulande geht es eher mittelprächtig. „Hat sich bemüht“, könnte man als Zensur eintragen. Was den Experten (und an dem Ball sind alle Experten) natürlich zu wenig ist. Klingt halt so kaum weltmeisterlich. Es wird also das Kinn bedenkerisch gewiegt bei der Ursachenforschung, und dann sagt immer einer, dass es an der Spielkultur fehle, weil die Kicker hier nicht mehr schon von Kindesbeinen an nur am Ball seien. Da ist doch auch das Theater als pädagogische Anstalt gefragt, mit einer Neubewertung der ollen Brecht-Losung, dass es auf der Bühne wie beim Sport zugehen müsse. „Der Ball ist rund“, sagt man nun im Grips Theater. Ein schöner Versuch, den Nachwuchs auf die richtige Spur zu bringen, könnte man meinen, die geradewegs zum Bolzplatz führt. Aber da hat man bei Grips lieber gleich eine größere Kugel im Auge: denn was sich Thomas Ahrens in seinem Stück ausgedacht hat, verquickt eine Krimi- und Liebesgeschichte zur Globalisierungsstory, bei der die Kickstiefel doch eine prominente Rolle spielen. Als Stein des Anstoßes sozusagen. Denn die weltweiten Umtriebe eines Sportartikelherstellers bringen erst die zart keimende Liebe zwischen Hira und Nico in Unordnung und damit die Geschichte ins Rollen.