: Leipzig: Protest mit Erfolg
Auseinandersetzungen bei Neonazi-Demo: 1.500 Gegendemonstranten blockieren rechten Aufmarsch
LEIPZIG epd ■ Am Rande einer Neonazi-Demonstration in Leipzig ist gestern zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und etwa 1.500 Gegendemonstranten gekommen. Dabei wurde nach Polizeiangaben ein Polizist am Kopf verletzt. Bis zum Nachmittag versammelten sich rund 150 Anhängern des Hamburger Neonazis Christian Worch am Rande der Innenstadt. Wegen der angespannten Sicherheitslage durfte die Demo allerdings auch drei Stunden nach dem vorgesehen Beginn nicht starten.
Leipzig Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Sachsens DGB-Chef Hanjo Lucassen (SPD) kritisierten in scharfer Form das sächsische Oberverwaltungsgericht in Bautzen. Es hatte die von den Neonazis beantragte Demonstrationsroute in den alternativen Stadtteil Connewitz bestätigt und einen Änderungsvorschlag der Stadt Leipzig abgelehnt. Die Neonazis mussten dennoch zahlreiche Auflagen erfüllen. So war es ihnen verboten, im Gleichschritt zu marschieren, nationalistische Parolen zu rufen und Sonnenbrillen oder Mützen zu tragen.
Lucassen nannte den Gerichtsentscheid „unverantwortlich und nicht nachvollziehbar“. Neben den Neonazis schade er dem Ansehen Leipzigs und ganz Sachsens. Lucassen verurteilte die Ausschreitungen und forderte zu gewaltlosem Protest auf.