: Streik droht vorerst nicht
Karstadt-Gesamtbetriebsrat setzt auf Einigung mit Unternehmensführung und ringt um Zugeständnisse
KASSEL dpa ■ Im Ringen um die Zukunft von Karstadt setzt der Betriebsrat auf eine Einigung mit der Unternehmensführung. „Wir wollen einen Weg finden, wie wir uns mit dem Unternehmen einigen können“, sagte Karstadt-Betriebsratschef Wolfgang Pokriefke gestern in Kassel während der Beratungen der Arbeitnehmervertreter. Es fiele schwer, Kompromisse zu finden, aber „wir drohen nicht mit Streik, wir kennen den Ernst der Lage“, so Pokriefke. Unterdessen wurden die zunächst für heute vorgesehenen Gespräche von Betriebsrat und Ver.di mit dem Vorstand auf nächste Woche in Frankfurt/M. verschoben.
Die Arbeitnehmer wehren sich dagegen, dass 77 Warenhaus-Filialen von insgesamt 181 Häusern verkauft werden sollen. Auf dem Spiel stehen insgesamt 30.000 von 100.000 Arbeitsplätzen. Der Gesamtbetriebsrat fordert Zugeständnisse auch von der Unternehmensleitung. „Die sollen ein Konzept auf den Tisch legen, über das man reden kann“, sagte Gesamtbetriebsratsmitglied Heinrich Gigler. Bisher habe es lediglich unstimmige Forderungen der Firmenleitung gegeben. Schon 2006 wolle Karstadt wieder schwarze Zahlen schreiben, während die Arbeitnehmer für eine viel längere Zeit Opfer bringen sollten.