: Mehr Menschen arbeiten weniger
WIESBADEN rtr ■ Die Deutschen arbeiten im Durchschnitt immer weniger. Seit 1970 sei die jährliche Arbeitszeit je Erwerbstätigen insgesamt um gut ein Viertel gesunken, teilte das Statistische Bundesamt gestern in Wiesbaden mit. Gleichzeitig habe die Zahl der Erwerbstätigen von 1970 bis 2002 zugenommen. 1970 habe im früheren Bundesgebiet ein Erwerbstätiger im Schnitt noch 1.956 Stunden im Jahr gearbeitet. 1991 waren es in den alten Ländern und West-Berlin 1.542 Stunden, 2002 im gesamten Bundesgebiet nur noch 1.443 Stunden. Für den Rückgang der Arbeitszeit seien zwischen 1970 und 1990 vor allem die Verkürzung der tariflichen Wochenarbeitszeit, die Ausweitung des Urlaubsanspruchs und die Reduzierung von Überstunden verantwortlich gewesen. In den 90er-Jahren ging die Reduzierung der durchschnittlichen Arbeitszeit dagegen fast ausschließlich auf die Ausweitung von Teilzeitarbeit, die Angleichung Ostdeutschlands an das Westniveau und konjunkturelle Einflüsse zurück.