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Archiv-Artikel

Hunderte Ärzte unter Verdacht

BIELEFELD afp ■ Wegen Korruptionsverdachts ermitteln die Staatsanwaltschaften einem Pressebericht zufolge gegen hunderte Klinikärzte. Wie das Westfalen-Blatt gestern unter Berufung auf Polizei und Staatsanwaltschaft berichtete, wurden in München Strafverfahren gegen 150 Mediziner eingeleitet, weil sie Vergünstigungen des japanischen Pharmaunternehmens Fujisawa erhalten haben sollen. Der Verdacht richte sich gegen Ärzte von acht Transplantationszentren in Deutschland. Auch gegen fünf Fujisawa-Mitarbeiter seien Verfahren eingeleitet worden. Sie sollen durch bei Bezahlung von vermutlich wertlosen „Studien“ und „Anwendungsbeobachtungen“ den Absatz eines bestimmten Medikaments gefördert haben, das nach Nieren- und Lebertransplantationen angewendet wird. Zudem leitete die Staatsanwaltschaft Darmstadt in einem anderen Komplex Strafverfahren gegen 500 Krankenhausärzte ein. Dort soll ein Hersteller von medizinischen Hilfsmitteln aus Südhessen die Ärzte bestochen haben.