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Archiv-Artikel

Ernte und Schluss

Die 9. Autorentheatertage am Hamburger Thalia-Theater finden vom 25. April bis zum 10. Mai statt. Es werden die letzten sein: Danach nimmt der scheidende Intendant Ulrich Khuon das Festival mit an seine neue Wirkungsstätte

Von kli

Die Autorentheatertage finden in diesem Jahr zum letzten Mal am Hamburger Thalia Theater statt. Der scheidende Intendant Ulrich Khuon nimmt das Festival der Gegenwartsdramatik zur nächsten Spielzeit mit an seine neue Wirkungsstätte, das Deutsche Theater in Berlin.

Zu sehen sein werden vom 25. April bis 10. Mai 2009 deutsche und europäische Produktionen, die auf Einladung des Thalia-Theater als Gastspiele nach Hamburg kommen. Etwaige Vorurteile, das Gegenwartstheater sei hermetisch und unverständlich, sollen durch das Festival abgebaut werden. Mit dabei ist unter anderem Elfriede Jelinek mit ihrem neuesten Stück „Rechnitz“ von den Münchner Kammerspielen. Erstmals vorgestellt werden der englische Dramatiker Dennis Kelly und der Nachwuchsautor Ewald Palmetshofer.

In diesem Jahr geht das Festival nicht mit den traditionellen Werkstattinszenierungen zu Ende, sondern mit drei fertigen Uraufführungen junger Autoren: „Radio Rhapsodie“ von Anja Hilling, „Amygdala“ von Lukas Bärfuß und „JFK“ von René Pollesch werden anschließend ins Repertoire des Thalia-Theaters übernommen.

„Auch in diesem Jahr wünschen wir uns vor allem wieder die Vielfalt der Formen. Man möchte als Zuschauer ja auch immer wieder anders ‚erwischt‘ werden“, sagt Thalia-Intendant Ulrich Khuon. Da das Thalia-Theater nun die „Früchte jahrelanger Jurorenschaft“ ernten wolle, wie Regisseur John von Düffel sagt, wurden Inszenierungen dreier Stücke ausgewählt, deren Autoren – Hilling, Bärfuß und Pollesch – durch das Festival bekannt geworden sind. Sie bestreiten die „Lange Nacht der Autoren“, mit der die Veranstaltung – wie die Jahre zuvor – enden wird.

Im Gegensatz zu den Autorentheatertagen wird das „Körber Studio Junge Regie“, der Wettbewerb der Körber-Stiftung, weiterhin in Hamburg bleiben. Das Arbeitstreffen der Nachwuchsregisseure betrachtet Khuon als eine wichtige Kontaktbörse. kli