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Archiv-Artikel

Sozialzentrum: Nur Notdienst

Wer in Gröpelingen Anträge zum Arbeitslosengeld II abgeben will, sollte das persönlich tun – bis 12 Uhr mittags. Das Sozialzentrum ist bis 22. Oktober zu

Von ede

bremen taz ■ Seit gestern ist im Sozialzentrum Gröpelingen kein Durchkommen: Auf allen Anrufbeantwortern kam nur die stereotype Ansage, dass MitarbeiterInnen auf Fortbildung seien. Bis zum 22. Oktober. Zehn Tage also. Notfälle müssten sich bitte an den Notdienst wenden. Telefonnummer? Fehlanzeige. Die Bremer Grüne Silvia Schön kann darüber nur den Kopf schütteln. „Mitten in einer Zeit zu schließen, wo Verunsicherung und Beratungsbedarf extrem hoch sind – das ist ein Unding.“

„Das ist Sache des jeweiligen Sozialzentrums“, sagt dazu die Sprecherin der Sozialbehörde, Heidrun Ide. Ab heute werde jedoch dafür gesorgt, dass die Notfallnummer auf den Bändern angesagt wird. Der Notdienst sei im Übrigen von acht bis 12 Uhr zu erreichen. Am besten direkt. „Zu Fuß.“ Auch schriftlich könnten Anträge weiter eingereicht werden. Vor allem das sei nämlich der Hintergrund der Schließung: Die MitarbeiterInnen müssten lernen, mit Arbeitslosengeld II und Wohngeld umzugehen. „Das wird im nächsten Jahr erwartet.“ Von Schulungen besonders betroffen seien einerseits Beschäftigte, die – statt wie bisher den Sozialhilfesektor – künftig den Arbeitslosengeld-II-Sektor bearbeiten. Die Abteilung „Wirtschaftliche Hilfen“ sei andererseits geschlossen, um eingereichte Anträge auch bearbeiten zu können. Auch andere Sozialzentren planten Schulungen – in unterschiedlichem Umfang. ede