: Bei Karstadt weiter Zwist
Arbeitnehmer und Konzernspitze noch uneins über Sanierung. 3.000 Stellen in Verwaltung gefährdet
ESSEN ap ■ Bei den Sanierungsverhandlungen für den angeschlagenen KarstadtQuelle-Konzern sind Arbeitnehmer und Konzernspitze in zentralen Punkten noch weit von einander entfernt. Ver.di-Bundesvorstand Franziska Wiethold sagte gestern in Essen, das Unternehmen habe für den Warenhausbereich erstmals Positionen zum Thema Beschäftigung genannt. Diese seien aber wenig konkret gewesen. Das Ver.di-Angebot zur Reduzierung von Personalkosten sei unzureichend, so Konzernsprecher Jörg Howe. „Wir müssen einen Einsparungsbetrag von über 500 Millionen Euro erreichen, diese Zahl ist nicht verhandelbar.“
Gestern hatte das Wirtschaftsmagazin Capital Warenhaus-Chef Helmut Merkel zitiert, wonach im Karstadt-Warenhausbereich bis zu 3.000 Arbeitsplätze in den Verwaltungsbereichen bedroht sind. Für die 77 zum Verkauf stehenden kleinen Karstadt-Häuser liegen laut Merkel „ mehr als 100 Anfragen von Investoren“ vor.
Margret Mönig-Raane, Vizechefin der Gewerkschaft Ver.di, forderte im Wirtschaftsmagazin Focus-Money die Banken dazu auf, „die Kreditlinien so verlängern, dass ein zukunftssicherndes Konzept greifen kann“. Zugleich betonte sie, von Streiks könne zurzeit keine Rede sein.