WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage der Stadt
Der Dienstag ist den Vorbereitungen der Anti-Castor-Aktionen gewidmet, in der TU soll auf einer Mobilisierungsveranstaltung für Fahrgemeinschaften ins Wendland geworben werden, und die „Bildung von Bezugsgruppen“ ist nicht nur avisiert, sondern gleich auch „Sinn und Zweck“ dieser Zusammenkunft. Schön. Am Mittwoch gibt es in der Hector-Peterson-Oberschule eine weitere Veranstaltung, die die Anticolonial Africa Conference Berlin 2004 vorbereiten helfen sollen. Denis Goldberg, ein weißer Südafrikaner, der im ANC organisiert war, in den Untergrund ging und in einem gemeinsamen Prozess mit Nelson Mandela verurteilt wurde, wird aus seinen noch unveröffentlichten autobiografischen Notizen lesen. Der Donnerstag steht für die Naturfreundejugend Berlin und den Koordinierungskreis Antirassismus unter dem Motto: „Stop Deportation! Gegen Abschiebungen und Ausreisezentren!“. Im Lichtenberger Karl-Renner-Haus informiert man mit Film und einer kompetent besetzten Diskussionsrunde über die Lage von MigrantInnen in Deutschland sowie über die Tatsache, dass 30.000 bis 40.000 Menschen jährlich mit Gewaltmaßnahmen gezwungen werden, Deutschland zu verlassen. Neuerdings wird über so genannte „Ausreisezentren“ nachgedacht, die helfen sollen, die Abschiebung zu perfektionieren, auch das wird an diesem Abend Thema sein. Am Sonntag schließlich wird an dem Mahnmal in der Levetzowstraße anlässlich des 65. Jahrestages der Reichspogromnacht der Opfer des Holocaust gedacht, anschließend gibt es eine antifaschistische Demonstration zum Mahnmal auf der Weddinger Putzlitzbrücke (14 Uhr). Angesichts dessen, dass beide Mahnmale in letzter Zeit Objekte von Angriffen waren, steht zu hoffen, dass „Kein Vergeben! Kein Vergessen!“ hier nicht nur Lippenbekenntnisse sind.