Frauenhaus vor dem Ausschuss

Künstlerinnen wie Isabella Vértes-Schütter und Lisa Politt haben gestern im Rathaus etwa 25.000 Unterschriften gegen die geplante Schließung des ersten Hamburger Frauenhauses übergeben. „Diese große auch bundesweite Solidarität kann von Bürgermeister Ole von Beust nicht ignoriert werden“, meinte Frauenhausmitarbeiterin Marion Klußmann. Alle Hamburger Frauenhäuser seien übervoll. Wenn eine Einrichtung geschlossen werde, müssten noch mehr misshandelte Frauen auf andere Bundesländer ausweichen. Am frühen Abend befasste sich der Sozialausschuss ebenfalls mit diesem Thema. In einer ExpertInnen-Anhörung wollten die Abgeordneten im gut besuchten Saal der Katholischen Akademie unter anderem die Frage klären, ob rein beratende Interventionsstellen, wie die Sozialbehörde sie vorsieht, adäquater Ersatz für den Schutzraum Frauenhaus sein könnten – überwiegend lautete die Antwort: nein. Die Proteste gegen die Schließung des Frauenhauses gehen derweil weiter. Auf einer Großdemonstration am 30. Oktober wollen etliche Gruppen gegen die Kürzungen des CDU-Senats im Sozialbereich, bei Frauenprojekten und bei Bildungs- und Beschäftigungsträgern protestieren. smv