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Senator from Ipanema

Nach Südamerikareisen: Uldall und Peiner wollen nicht mehr nur nach China und in den Ostseeraum gucken

„Konkrete Ergebnisse“ habe man erreicht, reckten Wirtschaftssenator Gunnar Uldall und sein Finanzkollege Wolfgang Peiner (beide CDU) im Anschluss an ihre Südamerika-Reisen in der Vorwoche stolz die Brust. Peiner hatte eine Wirtschaftsdelegation nach Uruguay, Argentinien und Chile geleitet, Uldall war zeitgleich mit der Spitze der Handelskammer in Brasilien.

Die Resultate, die beide gestern in Hamburg präsentierten, waren jedoch eher dünn: Beim Hafenschlick werde man den Brasilianern helfen, und mit der Luftfahrtindustrie São Paulos seien auch Kooperationen denkbar. Junge argentinische Kaufleute dürfen sich künftig von der Handelskammer in Hamburg ausbilden lassen, „damit sie sehen, worauf wir Wert legen“, wie Kammerpräses Karl-Joachim Dreyer betonte.

Den erhofften Fregattenauftrag der chilenischen Marine für die Werft Blohm&Voss hat man dagegen noch nicht unter Dach und Fach bringen können. Peiner habe den Chilenen immerhin deutlich gemacht, dass „es sicher gut wäre, das Projekt in Hamburg zu realisieren“. Dagegen haben Dreyer und Altpräses Nikolaus W. Schües den Brasilianern eines ihrer hamburgischen Lieblingsprojekte aufschwatzen können. Man werde die Mithilfe Hamburgs beim Ausbaggern der Fahrrinne für den Hafen anbieten – allerdings dreht es sich nicht um Hamburg, sondern ums brasilianische Santos.

Mit ihrer Reise wollten die zwei Senatoren ein Zeichen setzen, das Hamburg sich nicht ausschließlich auf den Ostseeraum und den fernöstlichen Markt konzentrieren werde, sondern auch den amerikanischen Kontinent im Blick behalte. „Die Beziehungen zu Lateinamerika stehen auf einem soliden Fundament“, befand Uldall. AHA

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