Es wird doch eine private Grundschule geben

Humanistischer Verband Deutschland will in Bremen eine Schule von der ersten bis zur zehnten Klasse gründen

Eigentlich wollte Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) keine private Grundschule genehmigen. Verschiedene Initiativen in Bremen, darunter die Schule Körnerwall oder die vom Kita Technologiepark ausgehende Vorstoß, bekamen das Desinteresse in der Bildungsbehörde zu spüren.

Nun meldet eine Initiative doch „grünes Licht“. Mit einer humanistischen Schule will der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) die Schullandschaft in Bremen bereichern. Noch in diesem Herbst soll es losgehen. „Es ging unheimlich schnell“, erklärte Ursel Leitzow, 1. Vorsitzende des HVD Bremen. Schon länger gab es in Berlin und Nürnberg Bestrebungen eine humanistische Schule aufzubauen, so kam die Idee auch nach Bremen.

Der Clou an der Idee: Während Grundschulen nach einem Passus im Grundgesetz nur gegründet werden können, wenn die Behörde ein besonderes „pädagogisches Interesse“ anerkennt, sind „Bekenntnis- oder Weltanschauungsschulen“ von dieser Auflage frei. Bisher haben nur Religionsgemeinschaften davon Gebrauch gemacht. Die Schulbehörde hatte das „pädagogische Interesse“ sehr eng definiert, der Humanistische Verband hat daraufhin im Dezember 2008 mit Eltern, die zum Teil auch bei der Initiative Körnerwall dabei waren, ein Konzept erarbeitet und einen Antrag erstellt.

Immer mehr Eltern, so erklärte die Humanisten-Vorsitzende Ursel Leitzow, wünschten sich eine Schule, die eine „ganzheitliche, individuelle Förderung ihres Kindes mit der Vermittlung von humanistischen Werten verbindet“.

Katharina Krebs ist die Kinder- und Jugendbeauftragte des HVD Bremen. In der humanistischen Schule müssen „nicht immer alle Kinder zur selben Zeit das Gleiche lernen“. Kinder seien verschieden und befänden sich an unterschiedlichen Entwicklungspunkten und müssten dort abgeholt werden. Deshalb soll die Schule auch klein sein, nur 60 bis 70 Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse. Beginnen soll die Schule mit dem Schuljahr 2009 / 2010 mit 10 bis 12 Kindern in einer jahrgangsübergreifenden Gruppe.

Von der Schulbehörde war gestern keine Bestätigung für das „grüne Licht“ zu erhalten.

Katharina Krebs, die schon die Schulinitiative Körnerwall unterstützt hat, ist „Schulkoordinatorin“ der HVD. kawe

Infos: schule-bremen@humanisten.de