: Dialektisches Nein
Der gewichtigste Unterschied zwischen Punk und Hardcore besteht einfach darin, dass man bei Letzterem durchaus zugestehen will, dass die Lösung aller Probleme dieser Welt gar nicht mehr als Slogan auf ein T-Shirt passt, dass man also der Komplexität der Erdendinge nicht aus dem Weg geht und trotzdem im Wesentlichen beim „Nein“ bleibt. Am schönsten findet sich das im Namen des kanadischen Trios No Means No formuliert, mit all dem Stolz und dem Trotz und auch der musikalischen Stiernackigkeit, die sich gar nicht in einem Format allein festbeißen will, Hardcore kann immer mehr, und No Means No haben dabei die Umsicht, von Rockabilly bis zu Coverversionen von Miles-Davis-Jazzrocknummern eine Menge integrieren zu können, und dabei immer eben Hardcore zu bleiben. Was man so auch noch als dialektische Übung betrachten darf, die die Kanadier nun schon seit 25 Jahren auf der Bühne praktizieren.