: SPD in Wählergunst leicht gestiegen
Laut ZDF-„Politbarometer“ würden am Sonntag 29 Prozent für die SPD stimmen. Union liegt aber weit vorn. Schröder bleibt unpopulär. Mehrheit will Steuerreform
MAINZ ap ■ Die SPD hat in der Wählergunst wieder leicht zugelegt. Nach dem gestern veröffentlichten jüngsten Politbarometer des ZDF konnten sich die Sozialdemokraten in der politischen Stimmung gegenüber ihrem Tiefstand von Ende Oktober um drei Punkte auf 25 Prozent verbessern. Bei einer Bundestagswahl am Sonntag erhielte die Partei jedoch unverändert magere 29 Prozent.
Nach der von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen in den vergangenen Tagen vorgenommenen Repräsentativumfrage unter 1.240 Personen büßte die CDU/CSU in der Wählerstimmung zwar einen Punkt ein, hält aber immer noch starke 52 Prozent. Die Grünen verbesserten sich um zwei Punkte auf 11 Prozent, die FDP verlor einen Stimmungszähler und liegt jetzt bei 5 Prozent. Bei Wahlen am Sonntag würde die Union unverändert 48 Prozent, die Grünen 10 (plus 1), die FDP 5 (minus 1) und die PDS wie vor 14 Tagen 4 Prozent erreichen.
Beliebtester Politiker auf der von plus fünf bis minus fünf reichenden Skala ist nach wie vor Außenminister Fischer (Grüne)mit einem Wert von 1,8. Es folgen Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) mit 0,6, Unionsfraktionsvize Friedrich Merz (CDU) und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) mit je 0,4 sowie die CDU-Parteichefin Angela Merkel mit 0,3. Mit minus 0,5 auf der Beliebtheitsskala wird Bundeskanzler Schröder ebenso schlecht bewertet wie schon vor zwei Wochen.
Aus der Umfrage geht laut ZDF ferner hervor, dass 83 Prozent der Bundesbürger das derzeitige Steuersystem als ungerecht empfinden und 54 Prozent es gut fänden, wenn niedrigere Steuersätze eingeführt würden. Nur 19 Prozent würden für das Vorziehen der Steuerreform deutlich höhere Staatsschulden in Kauf nehmen, 40 Prozent wollen die Entlastung nur, wenn sie über Einsparungen finanziert wird, und 33 Prozent der Befragten sind grundsätzlich gegen eine vorgezogene Steuersenkung.