Flaggschiff in schwerer See

Springer-Konzern baut in Hamburg 110 Stellen ab, um die Rendite zu steigern

Hamburg taz ■ Der Personalabbau in der Medienbranche macht auch vor dem Axel Springer-Verlag nicht halt. Um die Renditeerwartungen zu steigern, sollen im Hamburger Stammhaus 110 Arbeitsplätze abgebaut werden. „Es gibt in der Belegschaft sehr viel Unruhe und Unmut“, sagte gestern ver.di-Mediensekretär Peter Ahner nach einer Betriebsversammlung. Die Vize-Betriebratsvorsitzende Gudrun Dilg ergänzt: „Wir haben unsere Gegenposition gut darlegen können.“

Besonders von Jobabbau betroffen ist der Bereich „Info-Pool“ (Dokumentation) sowie die Anzeigenabteilung beim Flaggschiff Hamburger Abendblatt. So gibt es zurzeit Verhandlungen zwischen dem Spinger Konzern und dem Spiegel über eine Kooperation im Bereich Dokumentation. „Der Betriebsrat hat zum Ausdruck gebracht, dass er nur für Konzepte zu Verfügung steht, die für die Betroffenen eine Weiterbeschäftigung im Konzern ermöglichen“, berichtet Ahner: „Bisher hat das Rationalisierungsschutzabkommen Kündigungen verhindern können, obwohl bereits erheblicher Stellenabbau stattgefunden hat.“ Daher gibt es Befürchtungen, dass die Maßnahme nur der Anfang ist, das strategische Ziel, Personalkosten in Höhe von 135 Millionen Euro zu sparen, umzusetzen. KVA