die anderen über serbien :
Die Dernières Nouvelles d’Alsace aus Straßburg kommentieren: Für Europa ist es eine ernst zu nehmende Warnung: Die gescheiterte Präsidentenwahl erinnert daran, dass der Nationalismus als Ursache des jugoslawischen Bürgerkriegs weiter sein Unwesen treibt. Wenn kein Ruck durch das Land geht, scheint das Terrain frei für die Rechtsextremisten mit einfachen Parolen.
Aus Madrid meint die Zeitung ABC: Die dritte gescheiterte Wahl in Serbien ist ein Beleg für die Instabilität im Zentrum des früheren Jugoslawiens, seit der nationalistische Wahnsinn die Serben in den Krieg, in den Ruin und in den kollektiven Frust getrieben hat. Das Ausbleiben einer wirtschaftlichen Erholung und das Gefühl eines verletzten Stolzes rissen eine Kluft auf zwischen dem politischen System und den Bürgern.
Die Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta aus Moskau schreibt: Der Erfolg der serbischen Radikalen ist das größte Schreckgespenst für Investoren und der beste Trumpf für Serbiens Gegner auf dem Balkan. Die Gegner sind vor allem bei den Nachbarn Bosnien und Kroatien sowie im abtrünnigen Kosovo zu finden. Die albanischen Anführer haben nach dieser Wahl einen weiteren Grund, die Unabhängigkeit einzufordern.