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Archiv-Artikel

Rest-Ökobank vergibt bald wieder Kredite

Vorstand der OekoGeno eG setzt sich mit Konzept für Beratungs- und Finanzierungsgesellschaft durch

Von KPK

FRANKFURT/MAIN taz ■ Die Ökobank-Nachfolgegesellschaft OekoGeno eG wird Beratungs- und Finanzierungsgesellschaft. Die Vertreterversammlung der Genossenschaft sprach sich am Sonnabend in Frankfurt mit großer Mehrheit für das „unternehmerische Konzept“ des Vorstandes aus. Mit dem Eigenkapital der ehemaligen Ökobank in Höhe von rund 4,6 Millionen Euro werden jetzt also „klamme“ Unternehmen, deren Geschäftsgebaren sich mit der sozialökologischen Philosophie der 2001 kollabierten Alternativbank vereinbaren lässt, „beraten, mit Finanzmitteln für Investitionen ausgestattet und dann betreut“, sagte Vorstandsmitglied Burkhard Flieger gestern der taz.

Der Genossenschafts-Aufsichtsrat hatte dies zunächst als zu riskant eingestuft (taz vom 22. 11.), aber kein Gegenkonzept zur Abstimmung gestellt. Das Beteiligungskonzept wurde erarbeitet, nachdem Anfang dieses Jahres die zunächst angestrebte Fusion der dem Sicherungsfonds der Volksbanken und Raiffeisenbanken unterstellten Ökobank mit der GLS-Bank in Bochum gescheitert war.

Die GLS-Bank übernahm Ende 2002 nach langen Verhandlungen lediglich Bankfilialen und -kunden der Ökobank, aber nicht die Genossenschaft samt deren Einlagen. Die Frage, warum die Fusion nicht vollzogen wurde, ließ die GLS-Bank bislang unbeantwortet. Im Prinzip aber, sagen ausgeschiedene Ökobankmanager, hätten wohl die höchst unterschiedlichenUnternehmensphilosophien nicht zusammengepasst: Auf der einen Seite bei der GLS-Bank die streng auf Seriosität bedachten Banker mit dem esoterischen Touch; und dort die links-alternativen Genossen mit ihrer manchmal auch chaotisch praktizierten Basisdemokratie.

Jetzt macht die OekoGeno eG also als eigenes Unternehmen weiter. Im ersten Geschäftsjahr allerdings darf sie sich nach dem Willen der Genossen nur mit maximal 750.000 Euro an aufstrebenden Unternehmen aus der Ökobranche beteiligen. Zudem soll eine Einzelbeteiligung nicht mehr als 50.000 Euro betragen. Aus gutem Grund: Die Genossen der ehemaligen Ökobank sind gebrannte Kinder. Brach doch das Geldinstitut wegen fauler Großkredite zusammen. KPK