: war da was?
BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie) ist eine übertragbare Krankheit, die die Nervenzellen im Gehirn von Tieren befällt und sie so angreift, dass sie wie in Schwamm durchlöchert werden. Die Infektion erfolgt wahrscheinlich durch veränderte körpereigene Eiweißstoffe, die sog. Prionen. Das Tier hat Probleme bei Bewegung und Orientierung und stirbt nach wenigen Monaten. Forscher vermuten, dass die Ansteckung über das Tierfutter durch Tiermehl und Tierfette stattfindet.
BSE wurde 1985 zum ersten Mal in England festgestellt. Inzwischen wurden dort über 180.000 Rinder als BSE-krank gemeldet. Weil in Deutschland nicht flächendeckend getestet wurde, blieb das Land angeblich BSE-frei, bis am 24.November 2000 in Schleswig-Holstein der erste Test positiv war. In Deutschland sind bisher insgesamt 287 BSE-Fälle auffällig geworden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass bei ernsthaften Tests bereits 1991 oder spätestens 1994 ein BSE-Rind entdeckt worden wäre.
In Europas größtem BSE-Experiment züchten Forscher in einem Hochsicherheitstrakt auf der Ostseeinsel Riems eine Herde von 56 Rindern, die kontrolliert mit BSE infiziert werden. In ganz Deutschland haben sich Labors zur „TSE-Plattform“ zusammengeschlossen, um BSE und ähnliche Erkrankungen zu erforschen. Denn bisher sind BSE oder verwandte Krankheiten bereits bei Rindern, Hirschen, Elchen, Nerzen, Katzen, Antilopen, Schafen und Ziegen aufgetreten. Bei der Scrapie, der BSE-Vorläuferkrankheit bei Schafen, verzeichnen Wissenschaftler aktuell einen rätselhaften Anstieg von Fällen. BPO