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Archiv-Artikel

Vier vor dem Komma

IG Metall Küste hat ihre Forderung vor den anstehenden Tarifverhandlungen festgelegt. Arbeitgeber lehnen ab

Hamburg lno ■ Die IG Metall Küste wird wie andere Tarifbezirke auch in der bevorstehenden Tarifrunde 4,0 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund 160.000 Beschäftigten im Norden fordern. Das teilte ein Sprecher der Gewerkschaft nach einer Sitzung der großen Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen gestern in Hamburg mit. Für die Auszubildenden verlangt die IG Metall 35 Euro mehr. Die erste Verhandlung ist für den 16. Dezember in Hamburg angesetzt.

Die Arbeitgeberseite, die tarifliche Öffnungsklauseln durchsetzen will, lehnt Entgelterhöhungen in diesem Umfang ab. „Angesichts des Wettbewerbsdrucks und der Anpassungszwänge, denen unsere Unternehmen in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie gegenwärtig national und international unterliegen, muss die kommende Tarifrunde im Zeichen der Beschäftigungssicherung stehen“, sagte Ingo Kramer, Präsident und Verhandlungsführer des Nordverbundes. Ein Drittel der Betriebe schreibe rote Zahlen, und höhere Produktivität und Gewinnmargen seien auch im nächsten Jahr nicht zu erwarten, sagte ein Sprecher von Nordmetall in Hamburg.

Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Frank Teichmüller, sprach dagegen davon, dass die Forderung „auch in dieser gesamtwirtschaftlichen Lage“ angemessen sei, um die Kaufkraft der Arbeitnehmer zu stabilisieren und die Binnenkonjunktur zu stärken. Verhandlungen über eine längere Arbeitszeit, wie es die Arbeitgeber sich wünschen, lehnt Teichmüller kategorisch ab. „Die Metallindustrie braucht keine längeren Arbeitszeiten, sondern flexible, und diese hat sie“, entgegnet der IG Metall-Bezirkschef.