piwik no script img

Archiv-Artikel

UBS streicht Jobs

Die größte Schweizer Bank macht im ersten Quartal einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro und baut 8.700 Stellen ab

ZÜRICH dpa ■ Nach Milliardenverlusten im ersten Quartal baut die Schweizer Großbank UBS massiv Stellen ab. Bis Ende 2010 sollen 8.700 der derzeit weltweit noch 76.200 Jobs wegfallen, 2.500 davon in der Schweiz, teilte die größte Bank des Landes am Mittwoch auf ihrer Aktionärsversammlung in Zürich mit. Dabei werde es auch Entlassungen geben. Seit Jahresbeginn hat die von der Finanzkrise hart getroffene Bank bereits 1.600 Stellen gestrichen.

Unterm Strich verlor die UBS im ersten Quartal knapp 2 Milliarden Franken (1,3 Milliarden Euro). Zudem musste sie hohe Geldabflüsse vor allem in der Vermögensverwaltung verkraften – insbesondere, nachdem bekannt geworden war, dass sie Kundendaten an die US-Steuerbehörde weiterleiten wollte. Die UBS gilt als weltweit größter Vermögensverwalter.

Die Börse reagierte enttäuscht: In Zürich sackte die UBS-Aktie anfangs um 7,3 Prozent ab, holte bis zum Mittag aber wieder etwas auf. Auch deutsche Finanzwerte verloren als Reaktion auf die Nachricht. Nach guten Zahlen von Goldman Sachs und Wells Fargo sei bei der UBS zumindest ein ausgeglichenes Resultat erwartet worden, sagte ein Händler. Positiv bewertet wurden dagegen die Sparpläne.

Das Unternehmen will seine Kosten bis Ende 2010 um 3,5 bis 4 Milliarden Franken senken. Der seit Februar amtierende deutsche Konzernchef Oswald Grübel sprach von einem langen Weg zurück zum Erfolg. Der UBS blieben aber weiterhin noch Risikopositionen. Sie werde sich aber aus riskanten Geschäftsfeldern zurückziehen und sich verkleinern.

Die UBS hatte schon 2008 fast 21 Milliarden Franken verloren, um die 5.800 Stellen abgebaut und ein staatliches Rettungspaket annehmen müssen. Dabei übernahm eine Zweckgesellschaft der Schweizer Nationalbank Giftpapiere der UBS für rund 62 Milliarden Franken

Nun warten die Investoren auf die Zwischenberichte der US-Banken J.P.Morgan und Citigroup. Die Märkte erhoffen Signale, ob ein Ende der Bankenkrise absehbar ist. Beide Banken haben die Erwartungen mit zuversichtlichen Aussagen über den Jahresbeginn hochgeschraubt.