DEUTSCHER FRACHTER IN PIRATENHAND : Seeleute an Land verschleppt
BERLIN/NAIROBI | Der Fall des vor gut zwei Wochen von Piraten im Indischen Ozean gekaperten deutschen Frachters „Hansa Stavanger“ hat eine dramatische Wende genommen. Fast die gesamte Schiffsbesatzung wurde laut der NGO „Ecoterra“ auf das somalische Festland verschleppt. Unklar ist, ob auch die fünf deutschen Besatzungsmitglieder als Geiseln darunter sind. Die Bundesregierung lehnte es ab, sich zu dem Bericht über die Verschleppung zu äußern. Ein AA-Sprecher sagte, der Krisenstab versuche „alles“, damit die Geiseln freigelassen würden. Offenbar aus Furcht vor einer Befreiungsaktion hätten die Piraten 20 der 24 Seeleute an Land gebracht, berichtete die Organisation. Demnach befinden sich weiterhin „vier wichtige Besatzungsmitglieder“ an Bord und werden von den Seeräubern bewacht. Die „Hansa Stavanger“ liegt derzeit in der Nähe von Haradhere vor Anker. Der Hafen in der halbautonomen Region Puntland ist als Piratenhochburg bekannt. Derzeit haben die Piraten vor der Küste Somalias mindestens 18 Schiffe mit mehr als 300 Seeleuten in ihrer Gewalt. (dpa)