Marschieren an der frischen Luft

Morgen findet in Bremerhaven ein Gelöbnis statt – Friedensforum pfeift dagegen

Bremen taz ■ Marschmusik scheppert, Fackeln brennen, junge Menschen mit der Nationalflagge in den Händen schwören den Eid aufs Vaterland. Morgen Abend werden in Bremerhaven 262 Rekruten vereidigt. Nicht allen gefällt die Zurschaustellung militärischer Stärke. Der Verein der Kriegsdienstverweigerer und das Bremer Friedensforum wollen protestieren.

„Wir wollen keine weitere Militarisierung der Gesellschaft“, sagt Ernst Busche vom Friedensforum. „Wenn das unbedingt sein muss, dann bitte schön hinter Kasernenmauern.“ In Bremen finden seit den Protesten gegen das öffentliche Gelöbnis 1980 Vereidigungen nur mehr hinter Kasernenmauern statt. Zuletzt scheiterte 1998 eine Vereidigung auf dem Bremer Marktplatz am Widerstand der SPD.

In Bremerhaven dagegen ist die öffentliche Zeremonie inzwischen Alltag – gleich viermal im Jahr findet hier eine Rekrutenvereidigung unter freiem Himmel statt. Proteste gebe es kaum, „da stehen vielleicht zwei bis drei Leute mit der Trillerpfeife“, sagt Marco Köster von der Marineoperationsschule in Bremerhaven. Die MilitarisierungsgegnerInnen vom Friedensforum haben mehr gezählt. Im Frühjahr sei man mit 100 Leuten vor Ort gewesen, berichtet Busche. Und auch für Donnerstag hoffen sie auf zahlreichen und lautstarken Protest. Fritz Schorb

Die Bundeswehr-GegnerInnen treffen sich am Donnerstag um 16.45 Uhr am Bremer Hauptbahnhof. Die Rekruten werden um 18 Uhr vor dem Schifffahrts-Museum in Bremerhaven vereidigt.