: Zwischen Zwergenhütten
Jetzt werden wieder die Straßenlaternen begrünt: Die Zeit für Weihnachtsmärkte ist gekommen
Wie jedes Jahr geht es auch diesmal ab Ende November schon wieder los: Das vorweihnachtliche Weihnachten wird mit zahlreichen nahe liegend benannten Märkten eingeläutet. Der 35. Hamburger Weihnachtsmarkt (täglich 10–21 Uhr) verwandelt da zunächst die Innenstadt in eine große Blinkanlage – vielleicht dieses Jahr ja sogar ohne Blaulicht und grün-weiße Wichtel, wer weiß. Von der Spitalerstraße bis zum Gänsemarkt säumen typische Büdchen den Weg. Und allüberall sieht man von Glühwein rote Nasen blitzen. Der Weg zum Mönckebergbrunnen, wo es der 20 Meter hohen und mit 14.000 Kerzen bestückten Tanne zu huldigen gilt, führt vorbei am Historischen Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz. Mehr als 100 Händler stellen täglich von 11 bis 21 Uhr Kunst und Kommerz zur Schau. Für Quengelware sorgt die Spielzeuggasse, die kleine Augen leuchten und große Portemonnaies sich leeren lässt.
Der Hanseatische Weihnachtsmarkt auf dem Gänsemarkt (täglich 11–21 Uhr) liefert neben Naturkosmetik, einem antiken Karussell und dem wechselnden Abendprogramm auch echte Nächstenliebe. Denn wie jedes Jahr wird hier zu einer großen Spendenaktion aufgerufen.
Eigens für die Kleinen wurden die Alsterbarkassen zu Märchenschiffen herausgeputzt. Auf den zwei Backschiffen werden die Kinder zu Keksbäckern. Das Theaterschiff bietet täglich zur vollen Stunde ein anderes Mitmach-Programm von Jonglage bis Zaubershows. Mit Schminke und viel Phantasie werden die Kinder auf dem Traumschiff in Fabelwesen verwandelt. Das Café-Schiff schließlich legt für die ganze Familie an (täglich 11–18 Uhr, Jungfernstieg).
Auch in den Stadtteilen wird die Adventszeit festlich begangen. Auf dem Weihnachtsmarkt in Ottensen gibt es für kleine Nachwuchshändler die Zwergenhütten. Kinder bis 12 Jahren können darin ohne Standgebühr oder andere Kosten Selbstgemachtes oder Kinderflohmarktartikel verkaufen. Anmeldung im Büro des Mercado Ottensen unter ☎ 398 68 40. Und an den Sonnabenden können die kleinen Gäste zwischen 11 und 16 Uhr mit dem Weihnachtsmann in seiner Kutsche fahren. Auch sonst sorgen Märchenerzähler, Kasperletheater und Bastelstuben für ein abwechslungsreiches Kinderprogramm. Ab dem 13.12 werden dann Weihnachtsbäume verkauft (Mo–Sa 11–20 Uhr, So 12–18 Uhr).
Schon am 5. Dezember erfreuen die Posaunenchöre des Kirchenkreises Altona ab 17 Uhr mit Weihnachtsliedern auf dem Altona Bahnhof.
Das Wasserschloss in Bergedorf erstrahlt im weihnachtlichen Glanz. Märchenfiguren auf den Schloßteich und Giebelhäuschen in den Gassen verleihen dem Bergedorfer Weihnachtsmarkt einen besonderen Charme (Mo–Sa 11–19.30 Uhr, So 13–19 Uhr).
Der Harburger Weihnachtsmarkt (täglich 10 bis 20 Uhr, am Rathaus) wartet nicht nur mit Leckereien, sondern auch mit Benefiz-Veranstaltungen auf.
Eine Alternative zu den Märkten auf den Flaniermeilen bietet der Adventsmarkt im Hamburger Umweltzentrum, Karlshöhe 60 d. Arbeitsgruppen und Hobbykünstler präsentieren unter anderem eigene Drechselarbeiten (30. November, 11–17 Uhr).
Kunstvolles gibt es auf dem Weihnachtsmarkt der Kunsthandwerker im Freilichtmuseum am Kiekeberg (21224 Rosengarten) an diesem Wochenende. 83 Kunsthandwerker aus ganz Deutschland bieten ihre selbst gefertigten Produkte feil (10 bis 18 Uhr, Kosten: vier Euro, Kinder bis 16 Jahren haben freien Eintritt).
Nicht unbedingt bodenständiger ist da die Adventsmesse Koppel 66, Lange Reihe 75. Kunsthandwerker präsentieren immer freitags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr hochwertiges Design. Am 6. Dezember gibt es die „Kunst-Design-Tombola“.
„Reparieren statt wegwerfen“ heißt es zum zweiten Adventswochenende beim Öko-Weihnachtsmarkt im Museum der Arbeit, Wiesendamm 3. Kunst-Handwerker reparieren alte Schätze und lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. Vereine und Verbände beraten über Umweltthemen (5. Dezember, 16–20 Uhr, 6. + 7. Dezember, 10–18 Uhr).
Wer zum Fest der Liebe dann noch immer nicht in rechter Stimmung ist, für den gibt es auf dem romantischen Weihnachtsmarkt um das Schloss Ahrensburg vom 4. bis zum 7. Dezember noch eine Chance.
Und dann war da noch: Wer kein Kelly Family-Fan ist, sollte vom 8. bis 19. Dezember auch das Wiener Cáfe Zelt meiden. Hier trällert die Bande dann die bekanntesten internationalen Weihnachtslieder (Eintrittskarten sind im Alsterhaus zu haben). TAZ