„Obrint pas“ in der Roten Flora : Flöten gegen Globalisierung
Barcelona und Valencia liegen nicht weit auseinander, und beide Städte verbindet eine sehr lebendige, unabhängige Musikszene. Während Manu Chao und Fermín Muguruza für den Sound Barcelonas stehen, sind die Obrint Pas das Aushängeschild Valencias.
Wie ihre Musikerkollegen aus Barcelona sind auch Obrint Pas sehr an der Fusion (spanisch „Mestizaje“) der Genres interessiert. Die 1993 gegründete sechsköpfige Band, die längst zu den bekannten Akts der spanischen Independentszene gehört, mixt aus katalanischer Folklore, Reggae, Ska und Punk einen eingängigen, melodiösen Sound. Dabei verwendet sie auch die Dolçaina, eine quäkende Flöte, die man sonst eher aus der Folklore Valencias kennt. Der Klang dieses Instruments ist zum Markenzeichen der Band geworden.
Doch so sehr Obrint Pas in ihrer Musik lokal verwurzelt sind, so sehr orientieren sie sich auch internationalistisch. In ihren Texten, die sie nahezu ausschließlich auf Katalanisch singen, beziehen sie Position: gegen den zunehmenden Einfluss der multinationalen Konzerne, für eine solidarische Welt, für die es sich zu kämpfen lohnt.
International haben die Katalanen mit ihrem letzten Album Terra auf sich aufmerksam gemacht, das vor zwei Jahren erschienen ist. Zur derzeitigen Tour in Deutschland und der Schweiz bringen sie ihr neues Album La Flama mit.
Knut Henkel
Freitag, 22 Uhr, Rote Flora