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Archiv-Artikel

Medienticker

Gerhard Schröder (60) mag die Glotze nicht mehr: In einem Interview mit der Zeit äußerte er sich kritisch über aktuelle Entwicklungen im Fernsehen. „Das hat zu tun mit einer Überflutung von Reizen durch bestimmte Fernsehsendungen, die einfach abstumpfen“, rügte der Kanzler sein ehemaliges Lieblingsmedium. Schröder setzte sogar noch eins drauf und stänkerte, es gebe zu viele TV-Sendungen „mit schlechtem Geschmack“. Da hat es wohl jemandem gründlich den Appetit verdorben. (taz)

Der bündnisgrüne Europapolitiker Cem Özdemir (39) will ein „Wort zum Freitag“ anregen. Er könne sich vorstellen, dem christlichen „Wort zum Sonntag“ ein muslimisches Angebot gegenüberzustellen. Dabei gehe es auch darum, die Meinungsführerschaft derer zu durchbrechen, die eine „einseitige und rückwärts gewandte Interpretation des Islam vornehmen“. Die Idee des „Wortes zum Freitag“ ist nicht neu. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, hatte sich im Mai ähnlich geäußert. (kna)

Haben sich Reality-Shows totgelaufen? Scheinbar: 64 Prozent der Befragten sagten in einer Forsa-Umfrage für den Stern, dass die Sender künftig auf dieses TV-Format verzichten sollen. Die Fernsehmacher nehmen dieses Votum allerdings nicht allzu ernst. Susanne Lang, Pressesprecherin von ProSieben, sagte der taz, dass ProSieben auch im kommenden Jahr auf Reality-Shows setze. „Wenn auch in einer etwas geringeren Taktung als in diesem Herbst.“ Zudem könne man das Reality-TV nicht ganz begraben. Der Markt für solche Formate existiere noch: „Das Zuschauerinteresse hängt immer auch mit dem Genre der einzelnen Sendung zusammen.“ (taz)