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Archiv-Artikel

Euro auf Rekordjagd

Gemeinschaftswährung erreicht wieder ein Allzeithoch. Nun will Russland die Bindung an den US-Dollar aufgeben

FRANKFURT/MAIN dpa ■ Der Euro lässt sich auf seinem Höhenflug nicht beirren. Gestern Vormittag war die Gemeinschaftswährung 1,3074 Dollar wert – so teuer wie noch nie seit ihrer Einführung am 1. Januar 1999. Auslöser für den erneuten Anstieg sei die Nachricht gewesen, Russland wolle im kommenden Jahr die Dollar-Anbindung des Rubels aufgeben, sagte Devisenanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank. Russland will zu einem Währungskorb übergehen, in dem der Euro bis zu 70 Prozent Gewicht haben soll. Als weiteren Grund nannten Händler die Dollar-Abwertung in Asien. Dort rutschte der Dollar zum Yen auf ein Siebenmonatstief.

Ohne Wirkung blieben Äußerungen von Bundesfinanzminister Hans Eichel, der den Höhenflug des Euro als „brutale Entwicklung“ bezeichnete, über die zu reden sein werde – „aber, wie sich das bei Währungsfragen gehört, hinter verschlossenen Türen, und dann hoffentlich mit einer gemeinsamen Position von Japan, USA und Europa“.

Eurostärke und Dollarschwäche sollen auch Thema des G-20-Treffens sein, das am Wochenende stattfindet. Experten zweifeln allerdings wegen der unterschiedlichen Interessen daran, dass die Teilnehmer auf einen gemeinsamen Nenner kommen: Die USA können ihr Leistungsbilanzdefizit mit dem schwachen Dollar verkleinern. Dagegen fürchten die Euroländer eine abflauende Konjunktur, wenn die Exporte noch teurer werden.