: Handy – ja, aber
Lesetipp: Konfliktfeld Mobilfunk. Eine gute Sammlung unterschiedlicher Standpunkte zur Immissions-Frage
Jeder – oder fast jeder – möchte gern von überall auf dem Globus in die weite Welt kommunizieren können, genauer: telefonieren per Handy. Dies zu ermöglichen, bedarf es indes einigen technischen Aufwandes. Man braucht mindestens einen Sender und einen Empfänger, dazu einen Verstärker, oft einen Satelliten, kurz: ein Netzwerk, das nur mit elektrischen Strömen funktioniert.
Auf der anderen Seite wehrt sich aber so mancher gegen den Gedanken, dass ausgerechnet neben seiner Wohnung ein Sendemast in die Höhe ragen soll, eben wegen genau dieser elektromagnetischen Ströme. Über deren langfristige Auswirkungen auf den Organismus hat man noch so gut wie keine Erkenntnisse, auch wenn immer wieder wissenschaftliche Beweise für und wider etwaige gesundheitliche Schäden angeführt werden.
Doch hat der Ausbau der bundesdeutschen Mobilfunknetze fraglos zur Folge, dass zusätzliche Sendestationen errichtet werden. Die Diskussion und die Ängste um gesundheitliche Beeinträchtigungen führen zu oftmals emotionalen Debatten. In diesem Spektrum der Widersprüche bewegt sich eine Sammlung von Aufsätzen und Beiträgen, die vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) herausgegeben wurden.
Die einzelnen Beiträge befassen sich unter anderem mit Umweltschutz, baurechtlichen Aspekten und Immissionen durch Mobilfunkbasisstationen. Ergänzt wurden die Beiträge um die Positionen von Mobilfunkbetreibern und einer Bürgerinitiative. Fazit: Eine gute Sammlung unterschiedlicher Standpunkte. Den herbeigesehnten Beweis, ob Mobilfunk nun schädlich ist oder nicht, liefert die Textsammlung nicht – kann sie aber auch gar nicht und wollte sie auch nicht.
ANDREAS LOHSE
Difu-Materialien: „Konfliktfeld Mobilfunk. Kommunale Handlungsspielräume und Lösungsstrategien“, 20 Euro