: die n-frage
CSU-Landesgruppenchef Michael Glos sagte über Seehofers Rücktritt: „Er ist ein großer Verlust. Aber ich habe gelernt, dass jeder in der Politik zu ersetzen ist.“ Ganz so leicht wird das nicht, wenn man sich die vier Kandidaten ansieht, die bisher für die Nachfolge im Gespräch sind.Wolfgang Zöller (62, Diplomingenieur) ist wohl der einzig annähernd würdige Nachfolger. Er gilt als sehr kompetent in Gesundheitsfragen und insgesamt als solider und zuverlässiger Politiker. Er ist langjähriges Mitglied des Gesundheitsausschusses. Zöller hat sich zwar bisher kaum durch Kritik an der eigenen Partei ausgezeichnet. Bei ihm besteht jedoch zumindest die Chance, dass er die aktuelle Gesundheitspolitik der Union nicht ohne Weiteres mittragen würde. Im Unterschied zu Seehofer fehlt ihm dabei allerdings die mediale Durchsetzungskraft. Gerda Hasselfeldt (54, Volkswirtin) war als Erste für die Nachfolge im Gespräch. Sie ist zugleich die Kandidatin, die niemand wollen kann. Als Gesundheitsministerin von 1991 bis 1992 hat sie sich vor allem durch Tatenlosigkeit ausgezeichnet. Seehofer löste sie damals ab. Immerhin: Fraktionsvizin ist sie bereits. Peter Ramsauer (50, Diplomkaufmann und Müllermeister) ist Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion. Er hat sich bisher nie als Gesundheitsexperte hervorgetan. Er war Mitglied der Ausschüsse Arbeit und Sozialordnung und im Entwicklungshilfeausschuss. Johannes Singhammer (51, Jurist) ist ein sehr unbeschriebenes Blatt. Auch er wäre als Gesundheitspolitiker ein absoluter Beginner. Seit 2002 ist er wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe. SAT