: Die Kirche vor dem Dorf
Das Thema möge „nicht als Kirchenschließung“ behandelt werden, darum bat Martin Paulekun, Pastor in St. Pauli und damit Hausherr in der Gnadenkirche – allerdings nicht mehr lange: Am 11. Dezember wird der Sakralbau an der Karolinenstraße offiziell der russisch-orthodoxen Kirche übergeben. Das hat einerseits mit den klammen Finanzen der Nordelbischen Kirche zu tun. Auch, so deren Ökumenebeauftragte Martina Severin-Kaiser, werde „eine Realität sichtbar“: die wenigstens 120 christlichen Gemeinschaften anderer Sprachen und Herkunft in der Hansestadt. Gewidmet Johannes von Kronstadt, dem bedeutendsten Heiligen von St. Petersburg, soll die Gnadenkirche ein „Zentrum für die Russen in Norddeutschland“ werden, sagte Vater Sergej Baburin (Foto). Und „Russenkirche“, so St. Pauli-Pastor Sieghard Wilm, habe mancher das byzantinisch anmutende Gebäude auch schon bei der Einweihung 1907 genannt. aldi/Foto: dpa