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Archiv-Artikel

Merkel will Elite sieben

Abi nix mehr wert? Neben Studiengebühren fordert die CDU-Chefin auch Eingangsprüfungen an den Hochschulen

BERLIN dpa ■ CDU-Chefin Angela Merkel hat sich entschieden für Studiengebühren ausgesprochen. Auch seien künftig an den Universitäten Eingangsprüfungen unverzichtbar – „und zwar nicht nur für 80 Prozent, sondern für 100 Prozent“ der Studienanfänger, sagte Merkel bei einem Symposium der Humboldt-Universität am Freitag in Berlin. Das Abitur habe seine Berechtigung als Zugangsvoraussetzung zum Studium längst verloren.

Leider seien Studiengebühren in Deutschland noch verboten, bedauerte Merkel. Sie hoffe, dass dies bald vom Verfassungsgericht aufgehoben werde. Die Einnahmen aus Studiengebühren sollten bei den Hochschulen verbleiben. Mit dem Geld könnten auch „interessante Stipendienmöglichkeiten“ mit Leistungsanreizen geschaffen werden.

Mit Blick auf die gegenwärtigen Studentenproteste warnte die CDU-Vorsitzende vor einem gefährlichen Stimmungsumschwung und Verstößen gegen geltendes Recht. Wenn derzeit ganze Fachhochschulen oder halbe Universitäten geschlossen seien, würden damit zugleich „Träume und Engagement von jungen Menschen kaputtgemacht“.

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Wolf-Michael Catenhusen (SPD), sagte, die Bundesregierung sei weiter klar gegen Studiengebühren. Sollte über die Einführung von Gebühren entschieden werden, so könne dies nur bundesweit erfolgen. Es wäre fatal, wenn jedes Bundesland eine eigene Regelung hätte. Gleiches gelte für das Hochschulzulassungsrecht.