: Struck will Armee durchleuchten
HAMBURG afp ■ Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat nach den Misshandlungsfällen bei der Bundeswehr eine Überprüfung der gesamten Streitkräfte angeordnet. „Ausbilder, die Untergebene misshandeln, haben in der Bundeswehr nichts zu suchen“, schrieb Struck in einem Beitrag der Bild am Sonntag. Die Ausbilder in Coesfeld, wo brutale Geiselnahmen nachgestellt wurden, hätten genau gewusst, dass sie ihre Pflichten verletzen, kritisierte der Minister im Deutschlandfunk. Laut Spiegel waren von den Misshandlungen in Coesfeld nicht nur zwei, sondern mindestens vier Rekruten betroffen. Zudem seien zahlreiche Ausbilder während der Vorfälle alkoholisiert gewesen. Struck schrieb in der BamS, das Fehlverhalten in Coesfeld gebe Anlass zu größter Sorge. „Deshalb sind alle Teilstreitkräfte angewiesen, noch einmal die Ausbildung in ihrem Bereich zu durchleuchten. Jedem Verdacht wird nachgegangen.“ Zudem müssten Grundwehrdienstleistende, die nicht in Auslandseinsätze geschickt würden, auch nicht einsatznah ausgebildet werden, sagte Struck. Allerdings habe er den Eindruck, dass auch die Rekruten früher hätten Alarm schlagen müssen.