: Nervige Eltern
Dass Hausaufgaben ätzend sind, weiß jeder Schüler. Nun ist aber wissenschaftlich nachgewiesen, wann die Heimarbeit besonders nervt – wenn Mama (oder gar Papa) sich ungefragt mit an den Tisch setzt, um zu helfen und zu motivieren. Der Bildungsforscher Ulrich Trautwein hat den pädagogischen Wert von Hausaufgaben untersucht und dabei die wichtigsten motivationalen Probleme für Jugendliche identifiziert: Die fürsorgliche Belagerung durch die Eltern gehört dazu. Und der Zeitaufwand für Hausaufgaben. Je länger die Kids zu Hause an Mathe knobeln, desto weniger Spaß haben sie – und desto geringer sind die Lerneffekte. Aber auch die Lehrer machen Fehler bei den Hausaufgaben. Anstatt ihren SchülerInnen individuelle Themen aufzugeben, besteht der Schülerjob darin, zu Hause den Stoff nachzuexerzieren und Schema F aus dem Unterricht zu üben. Sind Hausaufgaben also sinnlos? Nein, sagt der Max-Planck-Forscher Trautwein, es gelte für Hausaufgaben der Satz: „Ohne Fleiß kein Preis.“ Allerdings bezieht sich Fleiß nicht auf die Länge des nachmittäglichen Nacharbeitens, sondern „auf dem Versuch, die Hausaufgaben ernsthaft zu erledigen“. CIF