: Seifenoper
„Wasser und Seife“ erzählt von Wäschereiarbeit- erinnen am Rande des Existenzminimums
Eine in die Jahre gekommene Wäscherei in einer Seitenstraße im Elbvorort Groß Flottbek. Hier arbeiten Tatjana, Gerti und Monika. Geld bekommen sie nicht viel. Und das wird sich in Zukunft wohl auch nicht ändern. Aber das Trio meistert den mühsamen Alltag in Würde. Und hin und wieder erobern sich die Frauen sogar ein kleines Stück vom Glück.
Monika etwa wohnt in Wilhelmsburg, auf der anderen, nicht so schnieken Seite der Elbe. Seit 20 Jahren fährt sie täglich anderthalb Stunden mit Bus und Bahn hin und zurück. Manchmal fallen ihr abends erschöpft die Stricknadeln aus der Hand. Geld verdient sie kaum: gerade mal 150 Euro bleiben ihr nach Abzug von Miete, Strom und Wasser zum Leben.
Gefunden hat die Filmemacherin Susan Gluth die drei Protagonistinnen ihrer eindrucksvollen Dokumentation „Wasser und Seife“ im elterlichen Betrieb, wo sie in den Ferien schon selbst ausgeholfen hat. Die Musik hat Nils Koppruch beigesteuert. Nach der Premiere im letzten Jahr beim Filmfest kommt „Wasser und Seife“ nun ins Kino. In drei Wochen ist er außerdem – mit einem Konzert von Nils Koppruch – im Rahmen des „Wahrschau!“-Festivals zu sehen. Dessen Motto: Seifenopern. MATT
ab Do, 30. 4., je 19 Uhr, 3001, Schanzenstraße 75 (im Hof) Mo, 18. 5., 20 Uhr, beim „Wahrschau!“-Festival mit Nils Koppruch, MS Bleichen im Hafenmuseum, Shuttle-Service um 19 Uhr mit der Hedi, Landungsbrücke 10