Medienticker

Die Süddeutsche Zeitung arbeitet an der Herausgabe einer täglichen Beilage im kleineren Tabloid-Format für junge Leser. Arbeitstitel ist SZ 2. Anders als das Tabloid-Format Welt kompakt soll die Beilage über eigenständige redaktionelle Inhalte verfügen. Die Tests seien gut verlaufen, die Gesellschafter müssten dem Projekt aber noch zustimmen, sagte SZ-Chefredakteur Hans-Werner Kilz. Die Details stünden noch nicht fest. Nach Angaben von Verlagsgeschäftsführer Klaus Josef Lutz soll eine Entscheidung spätestens im ersten Quartal 2005 fallen. Mit der neuen Beilage will die SZ die starken Auflagenverluste ausgleichen, die sie nach der Einstellung ihres Jugendmagazins jetzt im Sommer 2002 vor allem im Raum München hat hinnehmen müssen. (taz)

Die italienische Regierung will voraussichtlich 30 Prozent des staatlichen Fernsehens RAI an die Börse bringen. Der Börsengang könnte in maximal fünf Monaten erfolgen, zitierten italienische Medien Wirtschaftsminister Domenico Siniscalco. Bereits in der vergangenen Woche wurden die beiden Hauptgesellschaften der Fernsehanstalt, RAI Holding und RAI Spa, fusioniert. Dies gilt als erster Schritt für den Börsengang. Die Mitte-links-Opposition befürchtet durch die Pläne einen zunehmenden Einfluss von Ministerpräsident Silvio Berlusconi auf die Programme des Staatsfernsehens. „Wenn Berlusconi es schafft, 30 Freunde dazu zu bewegen, 30 Prozent der RAI zu kaufen, wird er sie auch dann noch kontrollieren, wenn er die nächsten Wahlen verlieren sollte“, hieß es. Berlusconi ist über seinen Familienkonzern Mediaset bereits Herr über die drei größten privaten Fernsehsender Italiens. (dpa)

George Galloway (50), britischer Labour-Abgeordneter und Kriegsgegner, hat am Donnerstag eine Verleumdungsklage gegen die konservative Tageszeitung Daily Telegraph gewonnen. Die Zeitung muss dem Hinterbänkler umgerechnet 225.000 Euro Entschädigung zahlen, weil sie ihm vorgeworfen hatte, sich am Regime des irakischen Exdiktator Saddam Hussein bereichert zu haben. Der Abgeordnete hatte schon im März wegen ähnlicher Vorwürfe eine Klage gegen das US-Magazin Christian Science Monitor gewonnen. (dpa)