Heine ins Netz gegangen

Nach Bonns Beethoven-Digitalisierung kommt jetzt auch Heinrich Heine ins Netz – Chinesinnen haben geholfen

Erst ist Beethoven ins Netz gegangen, jetzt folgt ihm Heinrich Heine nach. Das Gesamtwerk des Dichters soll bis 2007 komplett ins Internet gestellt und kostenlos nutzbar gemacht werden. Wie das Düsseldorfer Heine-Institut gestern mitteilte, werden nicht nur sämtliche Schriften, Gedichte und Briefe Heines archiviert, sondern auch wissenschaftliche Erläuterungen sowie Dokumente zum Leben des Dichters. So umfassend sei bisher kein anderer Dichter elektronisch präsentiert worden.

Das bedeutet freilich eine Menge Arbeit, die insgesamt 26.500 Buchseiten respektive 72 Millionen Zeichen zweier Gesamtausgaben zu digitalisieren. Arbeit, die kurzerhand ausgelagert wurde. Von „fleißigen Chinesinnen“ sei Heines Werk „elektronisch aufbereitet“ worden, war gestern zu vernehmen. Und diese Damen sind so verflixt fleißig, dass schon jetzt der rund 3.250 Stücke umfassende Briefwechsel abgefragt werden kann, und zwar nach Name oder Datum. Darunter finden sich auch etliche Neufunde, bisher unveröffentlichte Exemplare und gestochen scharfe Fotos.

Die gezeigte Fülle und Mitarbeiterinnen, die Gerüchten zufolge schneller digitalisieren als ihr eigener Schatten, haben natürlich ihren Preis. Alles in allem kostet das Projekt schlappe 800.000 Euro. ROS

www.hhp.uni-trier.de