: 10.000 Euro für „cool“ in Beton
Die Stiftung des Wirtschaftsberaters PricewaterhouseCoopers fördert Projekte, die Jugendlichen die Werte der Kultur nahebringen. Fünf Preise gehen an den Rhein
KÖLN taz ■ Heute sagen sie noch „cool“ oder „geil“, und morgen sind diese Modewörter schon wieder vergessen. Der Vergänglichkeit der Jugendsprache ging die Kölner Bildhauerin Gesina Liebe in diesem Jahr in ihrem Projekt „Verschwunden“ nach. Nicht alleine – sondern „auf Augenhöhe“ mit 20 Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Kreuzgasse. Dabei wurden Verbindungen gezogen zu Begriffen, die einen Wert bezeichnen: Verantwortung etwa, Bescheidenheit, Demut oder Liebe. Sind sie – und damit ihre Bedeutung – genau so flüchtig wie „gut drauf“, Scheiße oder fuck? Jeweils 32 Mal eingehauen in harten Beton und weichen Schiefer, ergab sich daraus eine Diskussion über Gebrauch und Verarmung von Sprache.
Dafür erhielt Liebe am Montag im Museum Ludwig einen PwC-Förderpreis in Höhe von 10.000 Euro. Ausgezeichnet wurden weiter ein virtuelles, multimediales Programmheft mit Fotos, Intervies und Interpretationen zur Kölner Oper „Fidelio“ (4.400 Euro) und die Aktion „kunst:dialog“ (12.000 Euro), bei der im Museum Ludwig Kunststudenten aus Köln, Bonn und Düsseldorf ihren Altersgenossen Picasso oder Lüpertz erklären. Weiter ein Audioguide für die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf und das Musikfestival „SchoolJam“ des Musikrats ins Bonn. „Ehrgeizige Vorhaben, die Jugendlichen den Sinn und den Ernst, aber auch den Spaß am kreativen Umgang mit der Kultur vermitteln und Wissen interessant machen“, lobt der Geldgeber.
Sie erfüllen damit die Kritereien der PwC-Stiftung „Jugend-Bildung-Kultur“. Diese, erst vor einem Jahr von der deutschen Niederlassung der internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers gegründet“, will „innovative und vorbildhafte“ Projekte der Jugendkultur und Jugendbildung unterstützen, die auf „jugendgemäße Art“ Jugendliche an „die Werte der Kultur“ heranführen. Das Stiftungskapital beträgt sieben Millionen Euro. Dies erlaubt eine kontinuierliche Förderung mit 500.000 Euro, wovon bundesweit schon 20 sehr unterschiedliche Projekte profitieren konnten. Weiter wurde ein mit 100.000 Euro dotierter Stiftungspreis ausgeschrieben, der erstmals im Januar verliehen werden soll. JÜRGEN SCHÖN