: Schule geißelt Abschiebe-Politik
Rund 200 Schüler und Lehrer blockierten gestern die Lübecker Straße, um gegen die zwangsweise Umsiedlung zweier afghanischer Mitschülerinnen zu protestieren. Die Ausländerbehörde will ihr Recht nutzen, die seit vier Jahren in Hamburg wohnenden Schwestern Nazifa und Naffissa Alam (Foto, 2. Reihe von li. nach re.) mit ihrem kranken Vater nach Chemnitz auszuweisen, wo die Asylbewerberinnen nach ihrer Flucht aus Afghanistan erstmals deutsche Behörden kontaktierten. „Die Ausländerbehörde handelt herzlos“, rügte Ekkehard Lauritzen, der die Schwestern an der Berufsschule W1 unterrichtet. Drei Brüder von Naffissa (22) und Nazifa (19) leben mit deutschem Pass in Hamburg. Durch die Umsiedlung droht die Familie zu zerbrechen. Lauritzen und seine Kollegen sehen zudem den Abschluss der Schwestern im Sommer gefährdet. Eine Petition an die Bürgerschaft soll die Umsiedlung noch stoppen. WEI/FOTO: HENNING SCHOLZ