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Archiv-Artikel

herthas retter meyer Passender Knorz fürs Hornissennest

Hallelujah! Rechtzeitig zum Weihnachtsfest ist Hertha BSC nun doch noch der rettende Engel erschienen. Das große Berliner Trainerspotting ist vorbei. Nachdem zuletzt so ziemlich jeder leidlich bekannte Name außer Sepp Herberger und Tina Theune-Meyer durch den Blätterwald gerauscht war, scheint festzustehen: Hans Meyer ist der Auserwählte. Oder Unglückswurm, je nach Standpunkt.

KOMMENTAR VON MATTI LIESKE

Der vormalige Hertha-Trainer etwa dürfte letzterer Interpretation zuneigen. Huub Stevens hat just am Wochenende sein trotziges Schweigen gebrochen und konstatiert, beim Vize-Schlusslicht der Bundesliga gebe es „kein Trainer-, sondern ein Mannschaftsproblem“. Welches bestimmt nicht geringer wird, wenn Dieter Hoeneß tatsächlich einen Teil der Spielergehälter einfriert.

Das Gehalt von Hans Meyer wird, so ist zu vermuten, erst mal nicht eingefroren, auch wenn es wohl kaum finanzielle Gründe sind, die den Ruheständler bewegen, sich in ein derartiges Hornissennest zu setzen. Schwer zu sagen, welcher Teufel den 61-Jährigen reitet, der eigentlich niemandem mehr etwas beweisen muss, aber vielleicht genau das will nach seinem glücklosen und traurigen Abgang als Trainer in Mönchengladbach.

Fans hat Hans Meyer nach wie vor genug. „Er war immer eine absolute Bereicherung und ein toller Trainer“, lobt ihn Teamchef Rudi Völler und hat wie immer in allen Punkten Recht. Wenn jemand das desolate Hertha-Team der letzten Wochen noch einmal aufmöbeln kann, dann ein erfahrener und mit allen Wassern gewaschener Kämpe wie Meyer. Der weiß nicht nur mit einer einzigartigen Mischung aus Kompetenz, Charme und Knorzigkeit aufzuwarten, sondern hat sogar Humor. Den wird er, so viel ist sicher, bei Hertha auch brauchen.