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Archiv-Artikel

Bürgerpreis gegen Unrecht und Gewalt

LITERATURPREIS Ursula Krechel erhält den Jeanette-Schocken-Preis 2009

Bremerhaven war für viele Verfolgte des Nazi-Regimes die letzte Station in Deutschland auf der Flucht ins Exil. Die Bremerhavener Kaufmannsfamilie Schocken bot, solange sie konnte, vielen Verfolgten Zuflucht. Jeanette Schocken wollte mit ihrer kranken Tochter nicht fliehen. Beide wurden am 17. November 1941 gemeinsam mit anderen Bremerhavener Bürgern jüdischen Glaubens nach Minsk deportiert und dort ermordet.

Der „Jeanette Schocken Preis – Bremerhavener Bürgerpreis für Literatur“ erinnert an die Bremerhavenerin und soll ein Zeichen setzen gegen Unrecht und Gewalt, gegen Hass und Intoleranz“. Das Preisgeld wird seit 1991 von den Bürgern der Stadt aufgebracht. Alle zwei Jahre wählt eine unabhängige Jury den Preisträger oder die Preisträgerin. In der Vergangenheit wurden schon Imre Kertész, George Tabori und Lizzie Doron mit dem Jeanette-Schocken-Preis geehrt.

Die Preisverleihung findet stets um den 6. Mai statt, denn an diesem Datum wurden 1933, vier Tage früher als im übrigen Nazi-Deutschland, auf dem Marktplatz in Bremerhaven unter öffentlichem Beifall Bücher verbrannt.

In diesem Jahr erhält die Schriftstellerin Ursula Krechel den mit 7.500 Euro dotierten Preis.

Sonntag, 11 Uhr, Historisches Museum Bremerhaven