unterm strich :
Der Sänger der ostdeutschen Kult-Rockband Karat, Herbert Dreilich, ist tot. Er erlag im Alter von 62 Jahren in Berlin einem Krebsleiden. Im März dieses Jahres war bei Dreilich Leberkrebs diagnostiziert worden. Daraufhin hatte Karat alle Tourtermine abgesagt. Karat war 1975 aus der damals bekannten Formation „Panta Rhei“ hervorgegangen. Insgesamt verkauften die Musiker um Dreilich, dessen Stimme Markenzeichen der Band war, mehr als 8,5 Millionen Platten. Beliebt und populär war Karat nicht nur im Osten – schon vor der Wende feierte die Band auch westlich der Mauer Triumphe. Mit Peter Maffay verbindet Karat eine besondere Beziehung. Karats Titel „Über sieben Brücken“ machte er in den 80er-Jahren im Westen zu einem Hit.
Wegen einer banalen Pinkelszene sorgt die Pariser Ausstellung „Swiss-Swiss Democracy“ des Berner Künstlers Thomas Hirschhorn in der Schweiz für helle Aufregung. Was der Besucher bis zum 30. Januar zu sehen bekommt, sind mit Zeitungsausschnitten, Fotos und Statistiken voll geklebte Kartonwände und eine allabendliche, kostenlose Wilhelm-Tell-Aufführung. Sie ist der Stein des Anstoßes: Darin mimt ein Schauspieler einen Hund, der sein Bein vor einem Bild des rechtspopulistischen Schweizer Justizministers Blocher hebt. Der Schweizer Ständerat verurteilte das als „geschmacklos“ und „unwürdig“ und beschloss kurzerhand, das Budget der eidgenössischen Kulturstiftung Pro Helvetia zu kürzen, die die Ausstellung mitfinanziert. Es nutzt wenig, dass seriöse Blätter einerseits die Freiheit der Kunst einklagen und andererseits beschwichtigend darauf verweisen, dass ja gar nicht richtig gepinkelt werde. Auch Hirschhorn beteuert, dass keine Körpersäfte fließen: „Ich mache kein Pipi-Kacka-Theater.“