Dauerbrenner Sparbuch

Sieben adrette Männer in dunklem Tuch, vier davon mit Seitenscheitel links, thronten am Vorstandstisch, als ihr Sprecher Karl-Joachim Dreyer gestern in der Trutzburg der Hamburger Sparkasse (Haspa) am Holstenwall die Presse über das vergangene Geschäftsjahr informierte. Mit der bei solchen Anlässen üblichen Erfolgsprosa berichtete der Haspa-Chef, dass sein Haus das Jahr 2004 mit einem vorläufigen Betriebsergebnis von 430 Millionen Euro abschließe und dass die Kundeneinlagen um zwei Prozent auf 23,6 Milliarden Euro gestiegen seien. Dass die Bank derzeit 5.494 Mitarbeiter beschäftige und dass im kommenden Jahr 210 Azubis eingestellt werden sollen. Dass die Haspa-Kunden bei den Aktien „wieder mehr Mut geschöpft“ hätten und dass die Zahl der privaten Girokonten mit 865.000 „stabil geblieben“ sei. Als „Dauerbrenner“ erweise sich allen Unkenrufen zum Trotz noch immer das Sparbuch. Sorgen bereitet der Sparkasse das ob der flauen Konjunktur maue Kreditgeschäft mit gewerblichen Kunden. Man arbeite aber weiter daran, dröhnte Dreyer, dass alle Kunden „mit Freude sagen können: ‚Meine Bank heißt Haspa‘“. jox