WAS MACHT EIGENTLICH ...Hanns Peter Nerger?
: Zaubern

Haben Sie’s bemerkt? Ja? Das Leuchten in den Augen der Menschen? Die roten Bäckchen der Kinder? Die festliche Stimmung allenthalben? Ganz klar: Das war der WinterZauber.

Gestern leuchteten zumindest die Augen von Hanns Peter Nerger. Der Chef der Berlin Tourismus Marketing GmbH präsentierte stolz die vorläufigen Ergebnisse einer Werbekampagne, die Berlin „auch in den trüben Monaten zum touristischen Highlight“ gemacht habe. Hotels und Pensionen meldeten eine deutlich bessere Buchungslage als in den Vorjahren. Und Nerger, mit Gespür für Superlative, legte noch einen drauf: Die „WinterZauber“-Aktion habe einen „schlafenden Riesen geweckt“. Weihnachten in Berlin sei jetzt „mindestens“ so attraktiv wie Christmas-Shopping in New York.

Ganz schön starker Tobak. Zumal nicht flächendeckend Kunstschnee in der Stadt ausgestreut wurde, was die taz anlässlich der ersten Präsentation der Kampagne gefordert hatte. Stattdessen gab es Pauschalangebote. „Berlin Kultur“ beinhaltete beispielsweise „2 Übernachtungen inkl. Frühstück + WelcomeCard + Museumspass + Shopping-Gutscheinheft + Lebkuchenherz + Broschüre ‚Museen in Berlin‘ + 2 Cocktails pro Person zum Preis von 1 in der Bar am Lützowplatz“. Kostenpunkt pro Person im Doppelzimmer „ab 119 Euro“. Wenn das mal nicht magisch ist.

Begonnen hat Nergers diesjährige Pilotkampagne am 1. November, am Dreikönigstag ist der Zauber schon wieder vorbei. Nur der Winter, in Wahrheit freudlos, feucht und grau, der bleibt. CLP
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