PROTEST DER STAHLWERKER : Vorerst keine Entlassungen in Eisenhüttenstadt
Die Eisenhüttenstädter Stahlarbeiter können zunächst aufatmen: In ihrem Werk wird es vorerst keine Entlassungen geben. Das ist das Ergebnis einer Sondersitzung des Aufsichtsrats von ArcelorMittal am Freitag in Berlin. Der große Hochofen wird zwar stillgelegt, dies aber nur für „maximal sechs Monate“ – ein Beschluss, der aber wieder infrage gestellt werden könnte, wenn die Krise sich verschärft.
Lautstark protestierend und ein Teil von ihnen in silberfarbenen Schmelzeranzügen, waren rund 800 Stahlkocher aus Eisenhüttenstadt vor das Grandhotel Esplanade gezogen, in dem der Aufsichtsrat tagte. Unter dem Motto „Heißer Stahl – heiße Herzen – heiße Kämpfe“ forderten sie den Erhalt ihres Werks.
Die erleichternde Nachricht ließ auch nicht lange auf sich warten. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Hasso Düvel verlas die Entscheidung. Betriebsbedingte Kündigungen seien bis auf weiteres ausgeschlossen, der Hochofen soll nicht für immer kalt bleiben und die Produktion in Eisenhüttenstadt sei „dauerhaft nicht gefährdet“. Wegen der Wirtschaftskrise sei die Nachfrage nach Flachstahl auf 45 Prozent gesunken, sagte Düvel. (dpa)