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Hartz IV: Bei Beratungsstellen ist es ruhig – noch

Von sgi

Bremen taz ■ 201 Barschecks und fünf Barauszahlungen – soviele Fälle von Soforthilfe bilanziert die Bagis, die Bremer Agentur für Integration und Soziales, die für die Auszahlung des seit vorgestern geltenden Arbeitslosengeldes II (ALG II) zuständig ist. Längst nicht jeder Bezieher von ALG II hatte am Montag sein Geld auf dem Konto (taz berichtete).

Bei den Beratungsstellen Agab und Solidarische Hilfe blieb es in den vergangenen zwei Tagen eher ruhig – „wenn die Leute kein Geld bekommen haben, versuchen sie, das erstmal auf dem Amt zu klären. Zu uns werden sie erst danach kommen“, so Martin Lühr von der Agab. Auch bei der Solidarischen Hilfe blieb es vorerst ruhig.

Trotz geltenden Anspruchs ken Geld zu bekommen, wie es wegen eines Programmierfehlers in vielen Fällen geschehen war, „ist schon schlimm genug“, sagt Margot Müller von der Solidarischen Hilfe und verweist auf Bankkosten, die beispielsweise bei einer zurückgegangenen Mietüberweisung mangels Deckung entstehen und auf denen der Betroffene sitzen bleibt – aber es gibt eine Gruppe, die ist noch schlimmer dran: die nämlich, die nun kein Geld mehr bewilligt bekommen und darüber noch keinen Bescheid haben. Während gestern Morgen bundesweit die Zahl derer, die aus dem ALG-II-Bezug herausfallen, niedriger geschätzt wurde als noch vor Wochen, warnte die Bundesagentur inzwischen vor voreiligen Prognosen und sprach von einem „Clearing-Prozess“ in den nächsten Wochen. Margot Müller von der Bremer Solidarischen Hilfe macht sich auf viel Arbeit gefasst: „Das wird noch bitter für viele.“ sgi